Die Praktikumsversuche werden grundsätzlich in Zweiergruppen ("Kleingruppen") durchgeführt. Jede Kleingruppe fertigt in Heimarbeit ein (!) Original-Protokoll an, welches innerhalb von 14 Tagen nach Versuchsdurchführung als PDF in einen speziellen Moodle-Kurs hochgeladen werden muss. Eine Ausnahme (bei Erstteilnahme) bilden bei 1-Fach Studierenden die 3 Versuchprotokolle der ersten Blockwoche (bzw. bei 2-Fach Studierenden das Protokoll des 1. Versuchs), die innerhalb von 7 Tagen nach Versuchsdurchführung eingereicht werden müssen. Die Betreuer werden dann die Korrektur und die Benotung im Moodle-Kurs vornehmen.
Für Protokolle ist das A4-Format vorgeschrieben!
Ein Protokoll muss die wichtigsten Details des Versuchs enthalten und stets so angelegt sein, dass ein anderer (fachkundiger) Leser in der Lage ist, den Versuchsablauf ohne Zuhilfenahme des Aufgabenheftes zu rekonstruieren. Insbesondere müssen die Verfasser (auch nach Jahren) aufgrund ihrer Aufzeichnungen den Versuch im Einzelnen verstehen, kontrollieren und rekonstruieren können.
In Teil I des Physikalischen Grundlagenpraktikums müssen sämtliche Protokolle handschriftlich angefertigt werden. Computerausdrucke bzw. Computerauswertungen werden nicht akzeptiert. Zur Erzeugung der geforderten PDF-Dateien können Sie, neben ihrem Smartphone, die Scanner des SÜDPOLS und des Grundpraktiums verwenden.
In Teil II und III sind Computerauswertungen (gemeint ist die Auswertung der Messdaten und deren graphische Darstellung!) nicht nur zulässig sondern auch ratsam. Es muss für den Betreuer aber stets nachvollziehbar bleiben, ob die "eigenen" Messwerte für die Auswertung verwendet wurden. Die Anfertigung des Protokolls kann ebenfalls mit geeigneter Software (LaTeX, Word,...) erfolgen.
Bei der Anfertigung der Versuchsprotokolle hat sich das folgende Gliederungsschema mit den w.u. aufgeführten Überschriften als sinnvoll erwiesen:
Grundsätzlich werden sämtliche Protokolle aus den Praktikumsteilen I, II und III benotet. Die Noten gehen in die Endnote des Moduls "Praktikums" ein. Eine Ausnahme bilden bei Erstteilnahme die 3 Protokolle (1-Fach Studierende) zu den in der ersten Blockwoche durchgeführten Versuchen. (Bei den 2-Fach Studierenden ist dies das 1. Protokoll des ersten angebotenen Versuchs!) Diese werden ebenfalls benotet, fließen aber nicht in die Endnote des Moduls "Praktikum" ein. Je bestandenem Versuch/Protokoll werden 0,5 CP angerechnet.
Zu den Seminaren "S1" und "S2" werden keine Protokolle gefertigt. Stattdessen müssen in Multiple-Choice-Tests mind. 9 von 15 Fragen (=60%) zur Labor-/Arbeitssicherheit richtig beantwortet werden. Je bestandenem Multiple-Choice-Test werden 0,5 CP (unbenotet) angerechnet.
Die Betreuer erhalten von der Praktikumsleitung einen sog. Protokoll-Bewertungsbogen, der die Kriterien für die Notenvergabe klar definiert. Diesen Bogen stellen wir Ihnen an dieser Stelle gerne zum Download zur Verfügung, damit auch Sie als "Betroffene" sehen können, auf welche Punkte wir bei der Anfertigung der Protokolle Wert legen.
Das Protokoll soll folgende Eintragungen enthalten:
1. Ein Deckblatt mit
a) Thema des Versuchs, Datum der Versuchsdurchführung, Name des Betreuers,
b) Namen und Vornamen der zwei Praktikanten, Gruppennummer und Matrikelnummern.
2. Alle Messwerte sind sofort und endgültig mit Tinte oder Kugelschreiber in ein Protokollheft bzw. auf einem A4-Blatt in möglichst kompakten, übersichtlichen Tabellen einzutragen und mit der jeweiligen Einheit zu versehen. Es ist eine Unsitte, die Messwerte zunächst auf einem separaten Zettel zu notieren, um sie dann später in "Schönschrift" in das Protokoll zu übernehmen. Dies widerspricht sowohl der Forderung nach Authentizität des Protokolls als auch der Notwendigkeit zügigen Arbeitens. Entscheidend ist nicht die "Schönheit" des Protokolls, sondern die Übersichtlichkeit und Vollständigkeit. Hat man aus Versehen etwas falsch notiert, also z.B. eine falsche Ziffer eingetragen, so ist die falsche Eintragung durchzustreichen (so, dass sie noch lesbar bleibt!) und die richtige Eintragung daneben zu setzen.
Tabellen werden verständlicher, wenn man zusätzliche Hinweise notiert, z.B. welche Größen während der Messreihe konstant gehalten worden sind.
3. Eine Darstellung (ca. 2 A4-Seiten) der wichtigsten physikalischen Grundlagen, die für das Verständnis des Versuchs relevant sind. Dazu gehören auch Versuchsskizzen sowie die Herleitung von Formeln, insofern dies in der Versuchsanleitung oder vom Betreuer gefordert wird. Der selbständig verfasste Text soll erkennen lassen, dass die zwei Autoren den Sinn des Versuchs verstanden haben.
4. Der Verlauf des Versuchs ist durch Stichworte und Anmerkungen bereits während (!) der Versuchsdurchführung zu skizzieren. Man muss die Versuchsausarbeitung und die bearbeiteten Aufgaben später ohne das Anleitungsheft verstehen können.
5. Alle Messreihen sind sowohl in Tabellenform als auch graphisch in einer angemessenen Größe darzustellen. An die Koordinatenachsen der Diagramme sind die Symbole der aufgetragenen Messgrößen, die Maßzahlen und die verwendeten Einheiten zu schreiben. In Teil I des Praktikums müssen die Diagramme auf mm-Papier gezeichnet werden. Ab Teil II des Praktikums können und sollen Sie geeignete Software wie QTIPLOT oder ORIGIN einsetzen.
6. Bei der Durchführung der Messreihen ist es häufig zweckmäßig, bereits während der Messung die einzelnen Messpunkte graphisch aufzutragen, um auf diese Weise grobe Falschmessungen zu vermeiden. Fragen Sie im Zweifel ihren Betreuer!
7. Jeder Messwert ist mit einem Fehler behaftet. Es gehört zu den wichtigsten Tätigkeiten des Experimentators, die Messfehler abzuschätzen, zu bestimmen und bei mehreren Messwerten durch Fehlerrechnung (Fehlerfortpflanzung) einen Fehler für das Endergebnis der Messung anzugeben. Die Angabe eines Messwertes ohne Fehler ist unbrauchbar, weil sie keine Beurteilung der Genauigkeit der Messung ermöglicht.
8. Bei der Auswertung ist darauf zu achten, dass die Genauigkeit des Ergebnisses nicht durch die Stellenzahl des verwendeten Taschenrechners bestimmt wird, sondern durch den berechneten mittleren quadratischen Fehler. Dieser ist im Praktikum in aller Regel mit einer signifikanten Stelle, nur in Ausnahmefällen mit zwei signifikanten Stellen anzugeben. Weitere Hinweise zur Fehlerrechnung erhalten Sie im Einführungsseminar "S1".